Technologie-Trends im Einzelhandel
Roboter, VR-Brillen und Chatbots - im Einzelhandel werden viele Technologie-Trends eingesetzt. Wir haben uns diese Trends mal genauer angesehen und uns gefragt: was machen eigentlich andere Unternehmen?
Omnichannel-Handel
Der Begriff „Omnichannel“ steht für einen Multikanal-Ansatz im Einzelhandel, bei dem der Kunde idealerweise nahtlos zwischen virtuellem zum realem Einkaufserlebnis wechselt. Hier gibt es viele Möglichkeiten zur praktischen Umsetzung. Walmart experimentiert beispielsweise mit SMS-Bestellungen. Dabei können Kunden Waren per SMS bestellen und bekommen diese am selben Tag nach Hause geliefert. Ein weiteres Beispiel ist die App „Snap Find Shop“. Wenn Kunden ein Produkt im Laden nicht in der passenden Größe, Ausführung oder Farbe finden, machen sie mit der Smartphone-App ein Foto von der Ware – und können damit ebenfalls auf ihrem Smartphone direkt im Online-Shop des Geschäftes nach dem gewünschten Produkt oder ähnlichen Angeboten suchen.
Künstliche Intelligenz
Unter den vielen Anwendungen mit künstlicher Intelligenz sind Chatbots eine der bekanntesten und bei Unternehmen beliebteste Funktion der Technologie. Diese werden mittels KI trainiert, Kundenfragen zu verstehen und zu beantworten. So können Chatbots für den Online-Kundenservice im Einzelhandel hilfreich sein, um häufig gestellte Kundenfragen schnell und effizient zu beantworten. Das verbessert die Kundenerfahrung mit dem Unternehmen und entlastet Mitarbeiter. Doch darüber hinaus kann KI auch offline genutzt werden. Der Münchner Flughafen hat beispielsweise einen Testversuch mit dem KI-Roboter „Josie Pepper“ gemacht. Dabei konnten Reisende dem Roboter Fragen zu Abflugzeiten, Terminal-Nummern oder Restaurants am Flughafen stellen. Der Roboter hatte die Antworten nicht nur einprogrammiert, sondern entwickelte sich durch einen selbstlernenden Algorithmus mit jeder Interaktion weiter und wurde dadurch immer präziser und hilfreicher. Für den Einzelhandel könnten vergleichbare Laden-Roboter eine gute Ergänzung für die Kundenberatung sein und die Einkaufserfahrung der Ladenbesucher insgesamt verbessern.
Sprachassistenten
Genau genommen basieren auch Voice-Technologien auch auf künstlicher Intelligenz. Doch KI-basierte Sprachanwendungen wie Siri oder Alexa sind mittlerweile so beliebt, dass sie eine besondere Rolle im Einzelhandel einnehmen. Dabei sind die Sprachassistenten nicht, wie viele vermuten mögen, auf das Online-Shopping beschränkt. Sie können auch für den stationären Einzelhandel effektiv sein. Ein Hundebesitzer kann zum Beispiel seinen Sprachassistenten fragen: „Wo kann ich um diese Uhrzeit Hundefutter in meiner Nähe kaufen?“ Ist das Geschäft entsprechend vernetzt, leitet der Sprachassistent den Kunden damit direkt in einen Laden, den er andernfalls möglicherweise nie in Erwägung gezogen hätte.
Internet der Dinge
Das Internet der Dinge könnte schon bald die Einkaufserfahrung im Einzelhandel vollständig verändern. Denn die Technologie macht aus Gegenständen im Laden eine digitale Erfahrung. Denkbar ist etwa ein Einkaufswagen mit GPS-Funktion. Hierbei müssten Käufer lediglich ihre Einkaufsliste hochladen und der Wagen würde sie automatisch zu den gewünschten Produkten führen, ohne dass die Kunden viel Zeit und Nerven bei der Suche verlieren.
Erweiterte Realität
Der stationäre Einzelhandel hat etwas, was Online-Shopping nie haben wird – den physischen Laden. In Kombination mit erweiterter Realität kann daraus ein einzigartiges Einkaufserlebnis für Kunden entstehen. Das kann ein Elektrogerät sein, auf das der Käufer sein Smartphone hält und damit automatisch Online-Bewertungen dazu auf dem Handy lesen kann. Oder es kann ein intelligenter Spiegel sein, der durch einen RFID-Chip erkennt, was der Kunde trägt – und dazu passende Styling-Tipps mit Produkten aus dem Laden gibt.
Virtuelle Realität
Während erweiterte Realität die physische Erfahrung verstärkt, können Kunden über virtuelle Realität in neue Welten eintauchen. Reisebüros nutzen VR zum Beispiel, um Urlaubern Reiseziele auf unmittelbare Art nahezubringen. Designerin Rebecca Minkoff wiederum setzt die Technologie in ihren Läden ein, um die Ware darin optimal für die Kunden anzuordnen. Dies verbessert nicht nur die In-Store-Erfahrung der Käufer, sondern steigert darüber hinaus auch die Umsätze.