Digitalisierung in der Corona-Krise - Ein Blick in verschiedene Branchen
Innerhalb kürzester Zeit hat die Corona-Krise vieles verändert: die Art, wie wir arbeiten, wie wir einkaufen, wie wir uns fortbewegen und wie wir reisen. Verstärkt wurden digitale Lösungen eingesetzt und viele Dinge des täglichen Lebens in die virtuelle Welt verlagert. In diesem Beitrag berichten wir bewusst einmal nicht über uns, sondern werfen einen Blick in verschiedene Branchen.
Die Corona-Krise hat die Haltung vieler Menschen zur Digitalisierung positiv beeinflusst. So steht nun rund jeder Dritte seit der Krise der Digitalisierung offener gegenüber, jeder Fünfte kritischer. Das ist das zentrale Ergebnis einer Studie im Auftrag der Initiative "Digital für alle" anlässlich des ersten bundesweiten Digitaltags, bei welcher mehr als 1.000 Personen in Deutschland ab 16 Jahren befragt wurden. Die Digitalisierung als Chance nehmen nun rund 3 von 4 Befragten wahr. Im Vergleich zum Vorjahr ist das ein Plus von 5 Prozentpunkten.
Digitale Kommunikationstools auf dem Vormarsch
Viele Chancen bringt die Digitalisierung in der Arbeitswelt mit sich. Vorangetrieben hat die Corona-Krise beispielsweise die agile Kollaboration und damit verbunden den Einsatz digitaler Kommunikationstools. Im Zuge der Krise haben viele Unternehmen die Arbeit im Homeoffice eingeführt bzw. verstärkt. Um sich so gut wie möglich zu organisieren und eine reibungslose Zusammenarbeit zu ermöglichen, nutzten viele Unternehmen Kollaborationstools. Laut einer Studie der DMEXCO sind 71 Prozent der befragten Teilnehmer aus der DACH-Region der Ansicht, dass digitale Tools wie Slack, Asana und Microsoft Teams in Zukunft eine immer wichtigere Rolle im Arbeitsalltag spielen werden. Schließlich ist die weit überwiegende Mehrheit der Befragten (85 Prozent) davon überzeugt, dass die Arbeit im Home Office künftig deutlich stärker akzeptiert werden wird als in der Zeit vor der Krise. Die meisten Digitalentscheider gehen zudem davon aus, dass Meetings und Konferenzen auch nach dem Ende der Corona-Pandemie verstärkt online stattfinden werden.
Robotic Process Automation
Während der Corona-Krise ist es oberstes Gebot, den physischen Kontakt zwischen Menschen weitestgehend zu vermeiden. Das wiederum brachte eine besondere Entwicklung weiter, nämlich das Thema Robotic Process Automation (RPA). RPA verwendet man grundsätzlich in Unternehmen, um sich häufig wiederholende Prozesse zu automatisieren. Beispielsweise können Software-Roboter zur Bearbeitung von finanziellen Unterstützungsanträgen in Banken genutzt werden.
Von Telemedizin bis zur Online-Besichtigung
Insgesamt machte die Corona-Krise viele neue digitale Lösungen möglich. Aus Vor-Ort-Besichtigungen von Immobilien wurden zum Beispiel Online-Besichtigungen und auch die Telemedizin, also die Beratung per Videosprechstunde, hat durch die Krise einen Auftrieb erfahren. Erfinderisch werden mussten auch die Fitnessstudios, die lange Zeit nicht öffnen durften. Diese haben ihre Kursaufzeichnungen in vielen Fällen kurzerhand für ihre Mitglieder online gestellt.
Eine digitale Lösung, die es schon länger gibt, wurde beliebter denn je: Der Einkauf von Lebensmitteln über das Internet. So stieg laut Bevh (Bundesverband E-Commerce und Versandhandel Deutschland) bedingt durch Covid-19 der Umsatz von online bestellten Lebensmitteln allein in Deutschland um 101 Prozent.