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Technikbranche blickt zuversichtlich nach vorn

„IFA 2020 Special Edition“ als Hybridveranstaltung

Technikbranche blickt zuversichtlich nach vorn

Seit fast 100 Jahren gibt es die IFA, vormals Internationale Funkausstellung, heute die größte internationale Messe für Konsumelektronik. Doch das hat es in ihrer langen Geschichte noch nie gegeben: Wegen der Corona-Pandemie wurde sie auf drei Tage verkürzt und war als „IFA 2020 Special Edition“ nur für Fachbesucher und Medienvertreter geöffnet. Trotzdem besser als gar nicht, wie so viele andere Messen, die in diesem Jahr komplett abgesagt wurden. Unter dem Motto „Tech is back“ zeigte die Technikbranche nicht nur neue Produkte, sondern auch Zuversicht.

Nachdem die IFA in den letzten Jahren einen Besucherrekord nach dem anderen aufgestellt hatte und sich zuletzt rund 250.000 Menschen in den Messehallen drängten, herrschte diesmal nahezu gähnende Leere. Nur fünf Messehallen waren geöffnet und nur wenige Aussteller waren tatsächlich physisch vor Ort. Dafür gab es an allen drei Tagen ständige Pressekonferenzen, bei denen Repräsentanten von Unternehmen ihre Produktneuheiten vorstellten. In einer eigenen Messehalle fand außerdem die Innovationsplattform „IFA Next“ statt, auf der sich Start-ups und Forschungsinstitute präsentierten, die sich mit Zukunftsthemen wie Smart Living, Künstliche Intelligenz, Robotik und digitale Gesundheit beschäftigen.

Virtuelle Produktpräsentationen

Dennoch konnte sich auch ein breiteres Publikum auf der IFA informieren: Erstmals fand die Messe als hybride Veranstaltung statt – der größte Teil der Technikschau spielte sich in einem digitalen „IFA Xtendend Space“ ab, in dem internationale Markenartikler ihre neuesten Produkte in Form von virtuellen Präsentationen vorstellten. Hierzu hatten alle Interessierten kostenlos Zugang, wovon rund 78.000 Online-Besucher Gebrauch machten.

Zu den bekanntesten Marken, die auf der „IFA 2020 Special Edition“ ihre Produkte live und/oder virtuell vorgestellt haben, gehörten Beurer, Beko, Bosch, Fitbit, Huawei, Grundig, LG, Miele und Siemens. Von völlig neuen Techniktrends war in diesem Jahr nicht die Rede, doch zeigten die Hersteller über alle Sparten hinweg viele originelle Produktideen und -verbesserungen im Detail.

High-Tech für die Gesundheit

Kein Wunder, dass in diesem Jahr das Thema Gesundheit besondere Aufmerksamkeit weckte. Ein echtes Highlight präsentierte LG mit der smarten Atemschutzmaske „Puricare Wearable Air Purifier“. Der an Star Wars-Filme erinnernde Mundschutz ist mit einem Belüftungssystem ausgestattet, dessen Gebläse sich dem Atemrhythmus des Trägers anpasst. Dabei halten zwei H13-HEPA-Filtern die Atemluft rein und keimfrei. Die Reinigung erfolgt mittels UV-Strahlung und tötet Viren ab.

Für gute Luft im eigenen Zuhause sorgt ein innovatives Klimagerät von Beurer, mit dem man im eigenen Zuhause ein natürliches Meeresklima erzeugen kann. Es reinigt zugleich die Raumluft von Bakterien, Viren und Keimen. Ein weiteres Messethema war die aktive Gesundheitsvorsorge mit Wearables. So stellte Fitbit neben verbesserten Fitnesstrackern die neue Gesundheits-Smartwatch „Sense“ vor. Sie kann die Hauttemperatur messen und dabei helfen, Stress abzubauen.

Das Zuhause wird technisch aufgerüstet

Die Corona-Pandemie hat dazu geführt, dass moderne Technik im Zuhause nicht nur eine größere Rolle spielt, sondern auch eine absolut notwendige Voraussetzung für das Home-Office und Home-Schooling ist. So ist die Nachfrage nach Notebooks, PCs, Monitoren, Webcams, Tastaturen und Druckern nach Beginn der Ausgangsbeschränkungen teils sprunghaft angestiegen. Ebenso verlagerten die Konsumenten ihre Unterhaltungsbedürfnisse auf das Zuhause, was vielfach zur Anschaffung von neuen Fernsehern, Audiogeräten und Spielekonsolen geführt hat.

Die Hersteller erwarten in Zukunft einen Trend zu anspruchsvollerer Technik, wie auf der Messe deutlich wurde. Im TV-Bereich wurden zum Beispiel neue Beamer präsentiert, die in Verbindung mit hochwertigen Sound-Systemen Kino-Erlebnisse im eigenen Zuhause ermöglichen. Auch die komfortable Bedienung und Vernetzung mit anderen Geräten wird immer ausgefeilter. Dies zeigte zum Beispiel die Premiere des ersten Fernsehers von Huawei, der mit intelligenter Gestensteuerung ausgestattet ist.

Die Nachfrage nach Haushaltsgeräten ist wegen Corona ebenfalls gestiegen und insbesondere die Küche steht dabei im Mittelpunkt, da mehr zu Hause gekocht wird. Hier können sich die Konsumenten ebenfalls auf neue Lösungen freuen. So stellte Miele einen Backofen mit integrierter Kamera vor, der mittels künstlicher Intelligenz erkennt, um welches Gericht es sich handelt. Die passende Temperatur und Garzeit werden automatisch eingestellt, und der Backprozess wird präzise gesteuert. Da brennt garantiert nichts mehr an.

Die Zukunft der Mobilität

Zum Programm der IFA 2020 gehörte auch ein spannender Blick in die Zukunft der Mobilität. Diesen ermöglichte die Sonderveranstaltung „SHIFT Mobility“, eine Kombination aus Ausstellung, Präsentationen und Streaming-Konferenzen mit hochkarätigen Vertretern der Mobilitätsbranche. Highlight war ein „Future Candy Land“ genannter Themenpark, in dem innovative Mobilitätslösungen und neueste technologische Entwicklungen vorgestellt wurden. In einem extra eingerichteten Testparcours konnte man E-Bikes und andere Elektrofahrzeuge ausprobieren.

Rekord bei Buchungen für das nächste Jahr

Insgesamt hat die diesjährige IFA unterstrichen, das Messen als Orte der persönlichen Begegnung von Industrie, Handel und Konsumenten unverzichtbar sind. Wenn auch die erste Hybridveranstaltung der Technikbranche keine großen Besucherzahlen melden konnte, so hat sie dennoch die besondere Bedeutung der Branche gerade in Coronazeiten bewusst gemacht. Zuversicht haben die Veranstalter im Hinblick auf das nächste Jahr: Schon jetzt sind bereits mehr als 60 Prozent der Ausstellungsfläche für die IFA 2021 gebucht. Noch nie zuvor gab es so weit vor Beginn der nächsten IFA ein so großes Interesse.